Fieber und die Sorge der Eltern wächst…


Oh ja, an den ersten fieberhaften Infekt meiner Tochter erinnere ich mich noch sehr gut. Da ist man „vom Fach“ und denkt, man ist mit allen Wassern gewaschen und dann bekommt das eigene Kind Fieber. Plötzlich stand die Welt Kopf und mein Mamaherz ist mir ganz schön in die Hose gerutscht. Aber warum denn eigentlich? Ich weiss doch, dass Fieber nur ein Symptom und keine Krankheit ist und dass es eigentlich etwas positives ist, da es das Immunsystem nachhaltig stärken kann? Tja, aber was soll ich sagen…wenn die lieben Emotionen mit ins Spiel kommen, ist es eben oftmals etwas ganz anderes und man leidet einfach still und heimlich (der auch mal lautstark) mit und macht sich Sorgen.


Teil 1: Was ist Fieber eigentlich? Ab wann spricht man von Fieber? Welche Messmethoden gibt es und welche finde ich sinnvoll? Teil 2 folgt: Ab wann zum Arzt / Wie kannst Du das Fieber senken? Auf was solltest Du allgemein achten? Und gibt es eigentlich auch passende Hausmittel? Schau gerne mal vorbei und wenn Dir die Tipps helfen und/oder gefallen, dann schenke diesem Beitrag doch gerne ein „like“ und teile es auch gerne mit Deinen Freunden.

Teil 1:

Was ist Fieber:

Fieber ist eine wunderbare Erfindung. Ab einer gewissen Höhe schmeisst es quasi die Krankheitserreger aus dem kleinen Körper raus und lässt die Genesung einziehen. Dabei entsteht eine Immunantwort, denn bei den Kleinsten bildet sich das Immunsystem noch aus und es lernt bei jedem Infekt dazu. Wir Erwachsenen fiebern eher selten und plagen uns u.a. deshalb mit unseren Infekten längere herum. Die Kinder, welche nicht selten mal bis 40 °C fiebern (manchmal sogar höher) sind deutlich schneller fit, da das Fieber eben unterstützend wirkt. Fieber ist ein Symptom einer Krankheit und wir sollten keine Angst davor haben, sondern wenn dann vor dem Infekt, welcher dahinter steckt.

Ab wann spricht man von Fieber:

Jedes Kind hat eine individuelle Körpertemperatur. Das eine ist hitziger, das Andere eher der kühlere Typ. Bei einer Temperatur von 37,5 °C spricht man von einer subfrebilen Temperatur. Ab 38,5°C spricht man dann von Fieber. Und ab 39,5°C ist es dann hohes Fieber.

Ein intaktes und gesundes „Wärmeregulationszentrum“ (Hypothalamus) kann den Körper nicht über 42°C erhitzen. Das heisst, wenn es voll funktionsfähig ist, reguliert es die Hitzeabgabe, so, dass sich der Körper nicht überhitzen kann. Nur äussert seltenen Fällen kommt es zu solchen Störungen, bei welchem der Hypothalamus außer Gefecht gesetzt ist.

Wie kann sich Fieber äussern und wie messe ich es am besten: 

Die Kinder sind ggf. schlapp, haben einen heissen Kopf und hochrote Wangen. Sie suchen vielleicht vermehrt unsere Nähe und möchten „freiwillig“ schlafen. Dazu gesellen sich dann auch oftmals schon weitere Symptome wie u.a. eine Schniefnase oder ein Husten. Wie toll, dass der Körper ihnen diese Signale sendet und die Kinder doch meistens sich ganz von alleine leiten lassen, was gerade gut für sie ist.

Natürlich kannst Du nun auch die Temperatur messen, um ganz sicher zu gehen, ob Dein Kind Fieber hat. Aber bedanke noch einmal, die Höhe ist nicht ausschlaggebend sondern der Allgemeinzustand.

Die genaueste Messung ist die rektale Messung, also im Körperinneren (im Po). Dazu gibt es gute digitale Thermometer, welche am besten eine flexible Spitze haben sollten. Du kannst ein wenig Salbe (z.b Wundsalbe) auf den Konus tun, dann ist es weniger unangenehm für Dein Baby. Das Thermometer dann max. 2cm (die meistens Thermometer haben einen Markierung) in Rückenlage und mit Beinchen hochhalten bzw. über die Seite (wie beim Wickeln) einführen. Größere Kinder kann man gut auf der Seite, mit angezogenen Beinen, lagern. WICHTIG: Die meisten Babies empfinden diese Messmethode als nicht furchtbar unangenehm. Bitte überlegt Euch aber ganz genau, sollte sich das Kind wehren und sich winden (meist mit dem beginnenden Kleinkindalter), ob ihr diese Messtechnik präferieren solltet. Kinder haben auch ein Recht auf ihre Intimsphäre.

Solltet ihr zu einer anderen Messmethode greifen (müssen), dann bedenkt, dass man, egal ob die Messung im Ohr, unter Zunge oder unter dem Arm stattfindet, ihr ca. 0,4 °C dazurechnen müsst. Diese Messarten sind einfach ungenauer. Tipp: Messt ihr die Temperatur im Ohr (wird erst im Kleinkindalter empfohlen), schaut vorab nach Ohrenschmalz und nutz nur das Ihr, auf welchem das Kind vorher nicht gelegen hat (falscher, überwärmter Wert).

Ich würde niemals empfehlen ein Kind aus dem Schlaf zu wecken um die Temperatur festzustellen. Der Schlaf ist die beste Erholung. Wollt ihr dennoch unbedingt eine ungefähre Tendenz der Temperatur dabei erfahren, kann man auch ein Stirnthermometer nutzen (ich habe allerdings eher ungenaue Erfahrungen damit gemacht).


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