Ich bin examinierte Krankenschwester. Und ja, mein Gebiet ist die Schulmedizin. ABER, seitdem ich selbst Kinder habe, bin heilfroh, dass ich alte Hausmittelrezepte- und Anwendungen für meine Familie kennenlernen durfte. Denn, sei es der Zwiebelhustensaft, verschiedene Teesorten mit Honig oder eben auch Wickelanwendungen, diese und einige mehr haben uns schon häufig im Krankheitsfall unterstützend geholfen.

 

Ganz klar, es gibt für mich immer eine Grenze, bei welcher ich in jedem Fall zu Medikamenten & Co. greife bzw. in die Kinderarztpraxis eile. Doch eben unterstützend gibt es tolle Möglichkeiten. Übrigens: Wer nach Quellenangaben und evidenzbasierten Studien für Hausmittelanwendungen sucht, wird häufig schnell enttäuscht. Um solche Studien zu erstellen wird Geld benötigt und die Industrie scheint nicht furchtbar viel Interesse daran zu haben. Leider, denn blickt man mal in andere Länder und schaut von Generation zu Generation, gibt es doch tolle Hausmittelrezepte wie z.b. mit Ingwer, Honig, Salzinhalation & Co.

Meine Meinung: Oftmals und besonders für die Kinder, ist eine Anwendung hilfreich (Studienlage hin oder her), da es eine liebevolle Zuwendung ist. Und Liebe heilt ganz bestimmt!

 

An sich ist Fieber eine wunderbare Reaktion des Körpers: Fieber drängt Erreger im Körper zurück und setzt Abwehrprozesse in Gang. Daher ist es auch nur nötig das Fieber zu senken, sollte sich das Kind dadurch beeinträchtigt fühlen. Ein Wadenwickel kann eine gute Unterstützung dabei sein, um den Körper leicht abzukühlen. Wichtig dabei: Es sollte eine langsame Senkung angestrebt werden und das Kind sollte dafür empfänglich sein.

Dies folgende Anwendung ist für Kinder ab dem Kleinkindalter gedacht (für kleinere Kinder gibt es ähnliche Anwendungen wie z.b. den Pulswickel) und sollte, auch wenn es „nur“ eine physikalische Anwendung ist, mit Vorsicht und sachgerecht durchgeführt werden.
Eine Abklärung eines Arztes/ einer Ärztin bzgl. der Erkrankung, sollte vorab erfolgt sein.
  1. Wadenwickel nur bei warmen Extremitäten (Hände / Füsse) durchführen und wenn Dein Kind nicht friert. Erst dann ist der Körper bereit Wärme abzugeben und befindet sich nicht im Temperaturanstieg.
  2. Die Anwendung sollte bequem im Liegen durchgeführt werden. Es sollte eine ruhige Atmosphäre herrschen.
  3. Lege Dir ein paar Dinge wie Kinderbücher & Co. zurecht. So kannst Du Dein Kind während der Anwendung etwas ablenken.
Material & Vorbereitung:
  • Zwei kleine Geschirrhandtücher, Waschlappen o.ä. für die direkte Wickelung auf der Haut / um die Wade herum.
  • Zwei kleine Gästehandtücher, Wolltücher o.ä. zum herumwickeln.
  • Ein großes Badehandtuch als Unterlage.
Wichtig: Alle Materialien sollten atmungsaktiv sein. Nutzt man beschichtete Auflagen o.ä. kann es bei der Umwickelung zu einem Wärmestau kommen.
Anwendung:
  1. Kind bequem positionieren und positiv erzählen, was gleich geschieht.
  2. Das Badetuch unter den Beinen auf dem Bett ausbreiten.
  3. Die Geschirrtücher mit Wasser befeuchten. Wichtig: nicht kalt, sondern lauwarm/ laukühl (ca. 1 bis 5 Grad Celsius unter der Körpertemperatur). Lieber langsam von Anwendung zu Anwendung kühler werden.
  4. Nun die nassen Tücher stramm um jeweils die einzelne Wade wickeln. Es sollten wenn möglich keine Stofffalten entstehen.
  5. Um diese Lage werden dann noch die Gästehandtücher gewickelt.
  6. Das Kind dann leicht zudecken und die Wickel ca. 10-15 Minuten einwirken lassen (die Tücher sind dann warm geworden).
  7. Sind die Waden wieder warm geworden, kann die Anwendung gegebenenfalls bis zu drei Mal wiederholt werden. Zur Kontrolle sollte dann regelmäßig Fieber gemessen werden, im Anschluss an den ersten Durchgang jedoch frühestens nach 30 Minuten.
Wichtig: Während der Maßnahme das Kind gut beobachten und nicht alleine lassen. Wehrt das Kind die Wickel ab, fühlt sich unwohl oder fängt gar an zu frieren / Schüttelfrost, sollte sofort abgebrochen werden.
Nachsorge:
Das Kind sollte nach der Anwendung wenn möglich noch ca. 30 Minuten im Bett bleiben und sich ausruhen.
Es wird bei der Anwendung nur eine Senkung von 0,5- 1 Grad Celsius angestrebt, da der Fieberabfall anstrengend für den Kreislauf sein kann.

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