Leihimmunität / Nestschutz.

In der Schwangerschaft gibt die Mutter über die Plazenta dem Kind quasi eine Leihgabe für das Immunsystem (Immunglobulin-G-Transfer) mit auf den Weg. Diese Leihimmunität soll das Kind bis zur Heranreifung seines eigenen Immunsystems, das zwischen dem 4. und dem 6. Lebensmonat ausreichend gestärkt sein sollte, weitestgehend vor Infektionen schützen.
Diese Antikörper, welche mitgegeben werden, können das Ergebnis einer durchgemachten Infektion der Mutter, aber auch einer Impfung sein. So besteht nach der Geburt über Monate hinweg ein Schutz gegen einige Infektion, die die werdende Mutter entweder selbst schon durchgemacht hat oder gegen die sie zuvor ausreichend geimpft wurde.
Bei einer Reihe von Krankheiten werden hingegen keine oder nicht ausreichend viele Antikörper auf das Kind übertragen. Daher kann sich das Neugeborene vom ersten Lebenstag an mit diversen Erregern anstecken.


Auch ich hab mir besonders in den Herbst – und Wintermonaten, als meine Kinder noch recht klein waren, viele Gedanken gemacht, was z.b. die Abholung der großen Schwester von der Kita mit kleinstem Baby anging.

Anbei nun ein paar Ideen und Anregungen, was du beachten kannst:

  • Versuche dein Baby bei der Abholung des Geschwisterkindes nicht von anderen Kindern anfassen zu lassen. Natürlich ist es eigentlich eine total schöne Sache und so spannend für die Kita-Kinder. Doch bedenke, dass diese bestimmt häufig ihre Finger selbst in den Mund stecken oder gar selbst eine Schiefnase haben. Nimm Dein Baby dabei am besten in ein Tragetuch. So ist es geschützt an Deinem Körper. 
  • Sollten hochansteckende Krankheiten in der Schule oder Kita grassieren, schau, ob es nicht die Möglichkeit gibt, das ältere Kind zu hause zu lassen oder die z.b. die Großeltern o.ä. einzuspannen. Ich weiss, es ist nicht immer möglich, aber schau Dich nach Unterstützung um. Sollte es nicht möglich sein, sprich mit der Kita/- Schulleitung, ob es die Möglichkeit gibt, dass Dein Kita-/Schulkind ggf. direkt an der Tür abgeholt werden kann, es also keine „Übergabe“ im geschlossenen Raum gibt.
  • Vielleicht gibt es auch einen Freund/ eine Freundin, welcher/welche Dein Kind vorerst von der Kita/Schule nehmen kann.
  • Kommen Freunde (besonders selbst mit kleinen Kindern), Familie & Verwandte zu Euch nach Hause, teile Ihnen vorab freundlich mit, dass sie bitte wirklich nur kommen sollen, wenn sie gesund sind.
  • Verzichte, wenn Du unsicher bist darauf, dass der Besuch das Baby auf den Arm nimmt (ich weiss, klingt hart…). Zumindest sollte vorher eine gründliche Händehygiene stattgefunden haben und auf Küssen verzichtet werden.
  • Beim Einkaufen ist auch ein Tragetuch/Tragesystem von Vorteil oder aber Du hast Dein:e Partnerin kann es erledigen.
  • Der Nestschutz kann durch Stillen unterstützt werden, da der Säugling über die Muttermilch weitere Abwehrstoffe erhält; in den ersten Lebenstagen vor allem durch das Kolostrum, das neben abwehrunterstützenden Enzymen auch Antikörper in höherer Konzentration enthält.
  • Denke selbst auch immer an eine gute Händehygiene.

Dieses sind nur einige Punkte, welche mir gerade in den Sinn kommen. Dazu möchte ich dringlich sagen, dass ich ansonsten absolut nicht davon überzeugt bin, dass zu viel Isolation und Hygiene förderlich ist. Doch in besonderen Zeiten und wenn die Kinder eben auch noch besonders klein sind, ist Vorsicht angebracht. 

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